Pressestimmen

Süddeutsche Zeitung 5.Oktober 1999:

Herzen hinter Glas

“Die Serie von Rudolf Stumberger ‘Menschen hinter Glas’ steht für das Projekt, den Menschen von heute in seinen Bezügen zu einem Ort darzustellen. Der Ort symbolisiert hier die gesellschaftlichen Strukturen, denen die Menschen unterworfen sind. Eben das macht die ‘Neue soziale Fotografie’ aus, sie versucht mit einem soziologischen Ansatz, gesellschaftliche Strukturen und Ungleichheiten im Bild zu erfassen.”

 

Münchner Merkur 4.Oktober 1999:

Fotografischer Blick durch fremde Fenster

“Und so sahen die Besucher der Vernissage durch gerahmte Glasscheiben auf Fotos aus dem ganz normalen, alltäglichen Leben: Da arbeitet jemand zu später Stunde noch am Schreibtisch im Büro, dort strampeln sich schwitzende Menschen an Fitnesstrainern ab, hier liest ein Mann in der U-Bahn Zeitung und an der Supermarktkasse hat sich eine Schlange gebildet...Doch Stumberger hat nicht nur die Menschen im Restaurant, in der Bank oder in einer Behörde abgelichtet. Zum sozialen Themenrahmen der Ausstellung gehören auch Bilder, die durch die Fenster eines Bethauses, eines Bundeswehrgebäudes oder auch eines Asylbewerberheimes aufgenommen wurden.”

Süddeutsche Zeitung 20.November 1999:

Die im Glashaus sitzen

“Rudolf Stumbergers Bilder fangen die sozialen Strukturen, die Vielfalt (und die Einsamkeit) in der Gesellschaft als Paradoxon zwischen Transparenz und Isolation ein wie ein Kaleidoskop. Vom Selbstbedienungs-Waschsalon über die Wurstbude bis zum Bild im Bild beim Blick in das Schaufenster eines TV-Ladens: kunstvoll und mit architektonisch stimmigen Elementen und Achsen im Bildaufbau, gelingt hier eine (neue?) und anregende Ästhetik der Fotografie, die Innenansichten bewusst von Außen zeigt.”

Münchner Merkur 20.November 1999:

Faszination und Entfremdung

“An einem Beispiel ausgedrückt:Im Meer der Lichter, hinter erleuchteten Glasfassaden, die Durchlässigkeit und Transparenz verheißen, ist die Isolation unendlich. Bilder also, die zu Lügen scheinen in ihrer schicken Ästhetik und höchstens das kurze Glück des Einsamen versprechen. Stumberger setzt nun nicht auf billige Großstadt-Tristesse, sondern verwickelt die Zuschauer in Widersprüche. Seine Aufnahmen entfesseln einen Sog der Faszination und hinterlassen doch ein Gefühl der Entfremdung. Gerade das macht diese Bilderschau so spannend, ihre Ambivalenz, ihre Widersprüchlichkeit, die ein Meisterchronist unserer Zeit auf so faszinierende Weise wiedergibt.”

Donaukurier 17. Januar 2000:

Menschen hinter Glas machen Isolation sichtbar

“’Neue soziale Fotografie’ nennt sich seine Blickrichtung, die versucht, soziologische Ansätze über den Zustand der Gesellschaft visuell aufzunehmen. Die 25 Bilder einer Serie, entstanden in kalten Winternächten in Ingolstadt und München, zeigen Menschen hinter Glas im Licht von Neonlampen, das vom Inneren der Gebäude auf die Straße fällt...”

 

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